Vor kurzem geschah in Paris ein großes Verbrechen. Zuerst wurde ein Zeitungsverlag angegriffen und elf oder zwölf der Mitarbeiter erschossen. Das Motiv zweier islamistischer Terroristen war eine Mohamed-Karikatur gewesen, welche von der Zeitung veröffentlich worden war. Danach überfiel ein dritter Terrorist einen jüdischen Supermarkt und erschoss vier Geiseln. Zwischen diesen Vorgängen fielen noch ein Polizist und eine Verkehrspolizistin den Terroristen zum Opfer. Am Ende starben alle drei selbst durch Kugelhagel der Polizei und anderer Kräfte.
Diese für sich betrachtet bösen Taten bestürzte das ganze Land erst einmal in Trauer und Wut, bis dann letztendlich die Menschen auf die Straße gingen und Einheitlichkeit demonstrierten. Regierungschefs aus über 50 Ländern kamen in die französische Hauptstadt um gemeinsam mit dem Oberhaupt der Franzosen gegen den Terrorismus und für die freiheitlichen Werte einzustehen, indem sie sich in einer langen Reihe unter die Arme einhakten und geschlossen in vorderster Front durch die Stadt zogen.
Muslimische Verbände bekundeten Abscheu gegenüber jenen Verbrechen und distanzierten sich von der fälschlichen Interpretation des Korans seitens der Terroristen. Menschen aller drei großen Religionen versammelten sich zu einer gemeinsamen Kundgebung und einem gemeinsamen Aufmarsch: Juden, Moslems, Christen. Zwei verfeindete Länder bzw. deren Regierungschefs gingen ebenso gemeinsam auf die Straße: Palästina und Israel.
Dann kam mir folgender Gedanke in den Sinn: Wenn aufgrund jenes religiös-fanatischen Verbrechens sich alle Länder und deren Regierungschefs zusammen beschließen würden, zukünftig Frieden zu halten, die Waffen zu vernichten und gegenseitig mit Respekt und Achtung zu begegnen,…
…hatte dann dieses Böse am Ende gar nicht doch etwas Gutes?
Oder denke ich hier zu verquer?